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Ökologischer Umbau der Hase am „Beel“

Das Niedersächsisches Landesamt für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erteilt, nach über vier Jahren Planung, die Genehmigung, nun ist es endlich soweit! Der ökologische Umbau der Hase bei Flusskilometer 40,5 bis 40,7 hat begonnen.

Die nötigen Fällarbeiten wurden nach einer ökologischen Begutachtung bereits durchgeführt. Dieser Umbau stellt in technischer Hinsicht einen Rückschritt dar. Schließlich hat man sich jahrzehntelang bemüht, die Natur zu bändigen und in enge Fesseln zu schlagen. Mittlerweile hat die Gesellschaft erkannt, dass die Eingriffe in die Natur nicht nur Vorteile gebracht haben. Die Bundesregierung sowie die Europäischen Union stellen andere Ziele auf. Diese Ziele sind auch aus technischer Sicht äußerst positiv zu bewerten, da sie zahlreiche Problematiken lösen. Durch die Anlage dieser neuen Flussschleife wird der Hochwasserschutzes gefördert, da dem Wasser mehr Überschwemmungsraum (Retention) gegeben wird, dies kommt den bebauten Bereichen unserer Gemeinde zugute. Ebenso wird die Fließgeschwindigkeit des Wassers reduziert, dadurch wird die Neubildung von Grundwasser positiv beeinflusst. Die aquatische Fauna und Flora werden durch die höhere Biodiversität, die durch das abwechslungsreichere Flussbett und die heterogenen Böschungen entsteht, gefördert. Verschiedensten Arten wie die Quappe, dem Hecht und Lachs, der Flussforelle, dem Otter, dem Biber sowie dem Eisvogel, der Uferschwalbe und vielen Libellen werden hier Lebensräume geboten. Und wo sich diese Arten wohlfühlen, haben auch zahllose weitere Arten ihren idealen Lebensraum gefunden.

Dieses Projekt ist gänzlich auf die private Initiative der Familie Beelmann entstanden. Als Kompensationsmaßnahmen geplant, wird der Verbrauch von rar werdender landwirtschaftlicher Nutzfläche reduziert. Die Umwandlung eines monotonen Kiefernforstes auf nährstoffarmen Sandboden zu einem temporär überfluteten Auenwald, stellt einen hohen ökologischen Mehrwert da. Die Umsetzung erfolgt auf privater Fläche, nach Fertigstellung wird das Plangebiet an das Land Niedersachsen übertragen, damit wird dieses wieder Eigentümerin der Hase. Eine Förderung mit öffentlichen Mitteln, gibt es für diese Maßnahme nicht. Es zeigt, dass moderne Landwirtschaft und der respektvolle Umgang mit der Natur, ihr Erhalt und ihre Wiederherstellung nicht im Gegensatz stehen.